Schri Ischopanischad: Mantra 11
Nur jemand, der den Vorgang der Unwissenheit und den Vorgang transzendentalen Wissens zugleich verstehen kann, kann den Einfluss wiederholter Geburten und Tode überwinden und sich des vollen Segens der Unsterblichkeit erfreuen.
~Schri Ischopanischad, Mantra 11
Einige Anwärter auf dem spirituellen Pfad können der Illusion verfallen, dass es schlecht oder ein Zeichen spiritueller Rückständigkeit ist, sich um seinen Körper zu kümmern. Sie vernachlässigen möglicherweise nicht nur die Bedürfnisse des Körpers, sondern fügen ihm sogar extra Schaden zu. In der Tat hassen sie den Körper. Sie betrachten ihn als Quelle des Leids und lassen deswegen ihren Zorn an ihm aus. Dies ist gewiss ein Irrtum.
Masochismus kann niemals zu spiritueller Vollkommenheit führen. Tatsächlich stellt der Körper ein höchst kostbares Gut des Selbst dar, da das Selbst bzw. die Seele damit verschiedene hingebungsvolle Tätigkeiten ausführen kann, die einen Wandel im Bewusstsein herbeiführen. Die äußeren Aktivitäten beeinflussen das Bewusstsein, und durch das Bewusstsein werden die äußeren Aktivitäten beeinflusst. Mit diesem Verständnis entscheidet sich der Bhakti-Yogi bewusst für bestimmte äußere Aktivitäten, um die gewünschte spirituelle Erfüllung und Weisheit zu erreichen.
Jemand, der das Ziel hat, ein Goswami zu sein, ist darauf bedacht, sich von den Aktivitäten fernzuhalten, die seiner spirituellen Entwicklung schaden. Beispielsweise unterlässt er es, Rauschmittel (jegliche Arten von Drogen, Alkohol, Zigaretten usw.) einzunehmen, sich sexuell unzulässig zu betätigen, Glücksspiel zu betreiben und Fleisch, Fisch und Eier zu essen.
Wenn jemand dem Vorgang des Bhakti-Yoga folgt und gleichzeitig auf eine Weise handelt, die für seinen spirituellen Fortschritt schädlich ist, macht er nur sehr langsam spirituellen Fortschritt. Dies bedeutet nicht, dass man von allen schlechten Angewohnheiten völlig frei sein muss, bevor man den Vorgang des Bhakti-Yoga überhaupt aufnehmen kann. In den Philippinen hat ein Lehrer beispielsweise zahlreiche Menschen vom Heroin und anderen Drogen befreit, indem er ihnen den Vorgang des Bhakti-Yoga beibrachte. Es nahm eine gewisse Zeit in Anspruch, bis sie mit allen Drogen Schluss machen konnten, aber schließlich schafften sie es.
Manchmal ist jemand immer noch süchtig nach Zigaretten oder danach, Fleisch zu essen. Durch Ausführen von Bhakti-Yoga kann er seine schlechten Gewohnheiten allmählich aufgeben. Es geht darum, einen höheren Geschmack zu kosten. Wenn jemand Bhakti-Yoga praktiziert, kostet er zunehmend den Geschmack der höheren spirituellen Erfüllung und kann alle schlechten Angewohnheiten auf ganz natürliche Weise aufgeben. Sobald derjenige seine Laster aufgibt, macht er rasanten Fortschritt.